der (Sie erkennen es am Namen) ein
deutscher
Entwickler ist und
seine
Dienste dem englischen High-End-
Unternehmen schon seit Jahren anbie-
tet. So weit ich weiß, ist das ein Mann,
der gern auch mal andere Wege beim
Schaltungsdesign geht und unkonven-
tionelle, aber immer exzellent funktio-
nierende Lösungen austüftelt.
Erst mal Grundsätzliches: Der „nano
iDSD“ ist ein portabler USB-D/A-
Wandler mit Kopfhörerverstärker. Auf
der einen Seite geht’s per USB-3.0-
Verbindung
rein,
analoge
Signale
entnimmt man dann aus den beiden
Cinchbuchsen oder dem 3,5er-Kopf-
hörerausgang. Für den Betrieb zu Hau-
se ist sicher noch der S/PDIF-Ausgang
interessant, den man nutzen kann, um
hochaufgelöste
Musik
(nicht
DSD
oder DXD) vom Smartphone in seinen
Lieblingswandler im Rack zu schicken.
So lässt sich der Kleine ganz wunderbar
in ein HiFi-System integrieren. Doch
seine Hauptaufgabe ist und bleibt die
ordnungsremäße
Beschallung
unter-
wegs. Die Musik kann entweder von
einem Laptop kommen oder, was üb-
rigens ganz vorzüglich funktioniert, di-
rekt von einem iPhone. Dazu braucht
man das (eigentlich offiziell gar nicht
unterstützte) Camera Connection Kit
von Apple, ein herkömmliches (vor-
zugsweise hochwertiges) USB-Kabel
und die „Onkyo H F Player“ genannte
App fürs iPhone, die tatsächlich Daten,
die höher als 48 kHz aufgelöst sind, auf
einem iPhone verarbeitet und auf dem
beschriebenen Weg nativ herausgibt.
Ein interner Akku sorgt dafür, dass
das iPhone unterwegs nicht zu schnell
leergesaugt wird, denn er bietet genug
Saft für zirka 10 Stunden Betrieb.
Das ist ein ziemlich ausgefuchstes Ding
geworden, das sieht man sofort, wenn
man mal die Seitenwangen abschraubt
und sich die Platine anschaut. Der hier
eingesetzt DSD1793 von Burr-Brown
ist
einer
der
moderneren Wandler
der Amerikaner und hat mit den vom
XMOS-Receiver angereichten Daten
keine Probleme, egal, welcher Natur
Die klanglichen Ausw irkungen des
kleinen „P u rifie r“ sind enorm .
Fü r die p aar Euro m u ss der
d azubestellt w erden
Gehörtes:
- Trondheim Solistene
Souvenir P a rt II
(DSD64, 2.822 MHz, 1
B
it)
- Al Di Meola
W o rld Sinfonia
(FLAC
, 44.1 kHz, 16 B
it)
- Hoff Ensemble
Q uiet W in te r Night
(FLAC
, 192 kHz, 24 B
it)
- Digital Highend
352.8-kHz-Demo
(WAV
, 352.8 kHz, 24 B
it)
- Bob Log III
M y Sh it Is P e rfe ct
(FLAC
, 192 kHz, 24 B
it)
die sind. DSD64 und -128 werden
unterstützt, PCM -Daten dürfen eine
Auflösung von bis zu 384 kH z in 32
Bit (DXD)
haben - das ist für einen
portablen DAC schon eine Hausnum-
mer. Die Signale werden übrigens stets
nativ verarbeitet, dafür sorgt AMRs ei-
gene Software, die den Chip treibt. Die
digitalen Filter, die die Nutzdaten aus
dem Signalspektrum extrahieren, sind
ebenfalls „custom-made“, wobei zwei
verschiedene
zur
Verfügung
stehen.
„Minimum“ ist hierbei das minimal-
phasig arbeitende Filter, das der H er-
steller dem Hörer ans Herz legt, „Stan-
dard“ sorgt für bessere Messwerte. Um
einen Teil der Klangbeschreibung vor-
wegzunehmen: Ich bestätige die H er-
stellerangabe. Mag ja sein, dass Sie das
anders sehen, doch in dieser Stellung
ist die Wiedergabe in sich stimmiger
und musikalischer.
Hinter dem DAC muss dann auch
nicht mehr viel passieren, den er gibt
symmetrische Spannungen heraus, die
nur noch desymmetriert und ein biss-
chen gepuffert werden müssen, bevor
es
an
die
analogen
Cinchausgänge
geht. Auch hier kann also so puristisch
wie möglich gearbeitet werden.
Die Lautstärke wird analog geregelt, so
dass man sich keine Sorgen um Auflö-
sungsverluste bei geringen Lautstärken
machen muss. Außerdem kann so auch
das DSD-Signal bis zur Wandlung na-
tiv verarbeitet werden, ohne es für die
Lautstärkeregelung in PCM wandeln
zu müssen. So macht man das.
- Youn Sun Nah
Leno
(FLAC
, 96 kHz, 24 B
it)
K lang am R e c h n e r
Erste Tests machte ich am Rechner di-
rekt. Auch hier gilt die bekannte Re-
gel: OSX- und Linux-Nutzer können
den iDSD einfach mit dem Rechner
verbinden
und
nutzen,
W indows-
Computern muss erst per Treiber auf
die
Sprünge
geholfen werden. Die
gibt’s auf der Herstellerseite, die In-
stallation dauert eine Minute. Ich habe
alle Betriebssysteme mal ausprobiert,
richtig gehört habe ich mit meinem
für Audio-Anwendungen liebgewon-
nen Arch-Linux-Computer mit dem
Music Player Daemon als treibende
Software-Kraft und „Cantata“ als gra-
fischer Benutzeroberfläche.
Vom Klang war ich eigentlich sofort
angetan und ziemlich überrascht. Die-
ses kleine Ding liefert eine Dynamik,
die einen umhaut. Klar, sauber, mit ei-
ner schönen Direktheit und Dynamik
kann man den Charakter beschreiben.
Untenrum gibt’s mächtig Schub, auch
an Kopfhörern, die erst so recht Druck
aufbauen
wollen,
wenn
ordentlich
Dunst auf die Strippe geschoben wird.
Von einem portablen Gerät erwartet
man jedenfalls kaum einen so erwach-
senen Auftritt.
Ein gesondertes Urteil möchte
ich
über den kleinen USB-Adapter ver-
lieren, den mir den Vertrieb netter-
weise mit in die Packung gelegt hat.
„Active USB Power Purifier“ steht da
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